Jeder kennt sie und doch ist der Begriff „Sukkulenten“ für die Meisten noch recht unklar. Welche Merkmale haben Sukkulenten? Und welche Pflanzen gehören zu dieser Pflanzengruppe? Eine genaue Definition, die auch Laien verstehen, findest du hier.
Namenskunde
Das Wort Sukkulenten stammt von lateinisch sucus für „Saft“ beziehungsweise succulentus für „Saftreich“. Im alltäglichen Sprachgebrauch sind sie auch als Fettpflanzen bekannt.
Sukkulenten haben zwei Möglichkeiten der Anpassung entwickelt. Einerseits die Fähigkeit Wasser zu speichern und andererseits die Einschränkung der Verdunstung.
Wasserspeicherung von Sukkulenten
Sukkulenz ist ein biologischer Begriff. Es heißt die Pflanze bildet saftig- fleischiges Wasserspeichergewebe aus.
Es wird zwischen Blattsukkulenten, Stammsukkulenten oder Wurzelsukkulenten unterschieden, wobei auch Kombinationen möglich sind.
Die sogenannten „Caudex- Pflanzen“ zeigen einen speziellen Fall von Stammsukkulenz. Charakteristisch ist hier ein verdickter Stamm, der von einem Büschel mehr oder weniger sukkulenten Blättern gekrönt ist. Diese können sie während einer Trockenheit abwerfen. In manchen Fällen ist der obere Teil der Wurzel verdickt.
Oberflächen
Die Fähigkeit Wasser zu speichern wird noch durch Oberflächen verbessert, die das Verdunsten reduzieren.
Am häufigsten bilden sie verdickte Epidermis (Außenhaut) bei Blättern und Trieben aus. Auch ist die Epidermis oft von einer dicken Wachsschicht, einem Flaum oder Filz bedeckt was die Verdunstung zusätzlich herabsetzt. Paralell dazu vermindern sie die Anzahl der Stomata (Spaltöffnungen für den Gasaustausch in der Epidermis der Pflanzen).
Reduzierung der Oberflächen
Die Pflanzen überstehen die Trockenheit umso besser, je geringer ihre Oberfläche ist. Das ist ganz einfach zu verstehen, weil darüber Feuchtigkeit verdunstet. Oft verkleinern sie die Oberfläche. Dafür wandeln sie die Blattflächen zu Dornen und reduzieren ihre Seitentriebe. Dies gelingt ihnen durch die Ausbildung von Walzen- oder Kugelformen.
Die Strategie gewisser Pflanzen besteht darin, sich einzugraben. Bei Mittagsblumen- Gewächsen (Aizoaceae) mit Fensterblättern ist diejenige Oberfläche, die der Sonne ausgesetzt ist, reduziert. Bei diesen Pflanzen passiert die Photosynthese im Inneren, statt an der Oberfläche. Damit das Licht dort ankommt, ist die Oberfläche lichtdurchlässig, im Grunde genommen wie ein Fenster. Das Licht wird durch das durchsichtige Gewebe auf chlorophyllhaltige Schichten gelenkt. In diesen Schichten findet dann die Photosynthese statt.
Stoffwechsel von Sukkulenten
Viele nehmen das, für die Photosynthese nötige, Kohlendioxid im Unterschied zu anderen Pflanzen nachts auf. Der Vorteil daran ist folgender: Der Wasserverlust ist nachts geringer, wenn der nötige Gasaustausch für die Photosynthese stattfindet. Dieser außergewöhnliche Stoffwechsel der Sukkulenten wird CAM, das heißt Crassulacean Acid Metabolism genannt, da er erstmalig bei den Dickblatt- Gewächsen (Crassulaceae) entdeckt wurde.
Lebensraum von Sukkulenten
Es handelt sich vornehmlich um Bewohner von Wüsten, Halbwüsten, Salzsteppen und Hochgebirgen. Allgemein kann man sagen, von Gegenden, in denen ein Trockenklima. Dafür sollte es geringe Niederschlagsmengen geben. Stattdessen sind die Pflanzen dort auf den nächtlichen Tauniederschlag angewiesen. Tagsüber herrscht Trockenheit und Dürre. Die Sukkulenten sind bestens an diese Lebensräume angepasst!
Alle Kakteen sind Sukkulenten - aber nicht alle Sukkulenten sind Kakteen
Die bekanntesten Vertreter der Sukkulenten sind die Kakteen. Im Sprachgebrauch wird dadurch oft zwischen Kakteen sowie „anderen“ Sukkulenten unterschieden.
Unterschiedliche Pflanzen zeigen als ökologische Anpassung eine konvergente Entwicklung. Das bedeutet, verschiedene Merkmale sind sehr ähnlich, sind aber im Laufe der Zeit unabhängig voneinander entstanden.
Wir finden Sukkulenz in vielen Pflanzenfamilien. Ihnen allen ist jedoch gemeinsam, ausgeprägte Trockenzeiten zu überstehen.
Wie vielfältig die Welt der Sukkulenten ist, kannst du in unseren Pflanzenportraits erkunden!
1 Comment
Boss Hanspeter
13. Juli 2019 at 9:25Guten Tag,
Ich bin viel in Oman, dh das Land ist für mich wie Pradies und zweite Heimat.
Die üppige Fauna hat es mir angetan.
Speziell die Wüstenrosen, Weihrauchbäume, Kakteen. Habe auch von sogenannten
„Wildfängen“ erfolgreich weitergezogen. Speziell die „Wüstenrose“, weil diese Sukkulente Pflanze aus so kargen Gegenden gedeihen , manchmal jahrelang ohne Wasser, und trotzdem
purpurrot Blüten hervorzaubern.…
Dasselbe mit dem Weihrauchbaum. So eine karge Gegend mit felsen etwas Sand gedeihen diese Bäume bis 10m und mehr. Auch dieser Baum habe ich grossgezogen, mit Hilfe klimagerechtem Wintergarten. Beste Grüüsse. Hanspeter Boss